Sammeltipps und Regeln


Die richtigen Sammelorte zu finden ist in unserer Kulturlandschaft nicht mehr einfach und selbstverständlich.


Folgende Flächen sollte man umgehen:


• Beliebte Hundegehstrecken (hohe Verunreinigung und viele Passanten)
• Konventionell genutzte landwirtschaftliche Flächen (Spritzmittel, Gülle, Überdüngung…), man kann nicht immer Biolandwirtschaften von konventionellen unterscheiden.
• Straßenränder
• Naturschutzgebiete - hier gilt zu Recht Sammelverbot!

 

Gute Stellen wo (beinahe) bedenkenlos gesammelt werden kann sind:


• Naturnahe Trocken- und Feuchtwiesen
• Blühstreifen und selten gemähte Flächen
• Waldränder, Ufer von Flüssen und Seen (mit Abstand zu bewirtschafteten Ackerflächen)
• Privater Garten, „Geheimplätze“


Wie sammeln wir nachhaltig?


Als wichtigstes gilt es, der Natur nicht zu schaden und alles kahl zu rauben. Denn was bringt es uns Bestände auszurotten, wenn sie dann in den folgenden Jahren nichts mehr für uns bereit halten? Und vor allem für die Tierwelt um uns herum.


• Achtsam und vorsichtig die Flächen betreten um Trittschäden zu vermeiden.
• Nicht flächig ernten, sondern nur maximal jede dritte Pflanze. Merke: ein großer Teil für die Tierwelt, ein großer Teil für das Aussamen und den Erhalt des Bestands und ein kleiner Teil, für den eigenen privaten Gebrauch. Gerade so viel, wie du und deine Lieben in einem Jahr benötigen. Wo bereits erkennbar ist, dass schon gesammelt wurde bitte auch mit Bedacht sammeln und vielleicht lieber eine andere Stelle aufsuchen. (Vermarktung von wild gesammelten Pflanzen und Produkten daraus ist übrigens nicht erlaubt. Daher Selbstanbau oder Bestellen*.)
• Pro Pflanze nur möglichst wenige Blätter und Blüten Pflücken, damit sie die Ernte überleben kann.
• Nur junge, gesunde Pflanzen ernten. Ungesunde Pflanzen vermeiden, sowie je mit sichtbaren Fraßspuren, Löchern, Kot und anderen schwer entfernbaren Verschmutzungen.
• Luftig und locker vertragen die Pflanzen den Transport nach Hause am besten. Dafür eignen sich (stilecht) Körbe und Stofftaschen aus natürlichen Stoffen. Zum unterteilen der verschiedenen Sorten, schichtet man z.B. Geschirrtücher. Bitte niemals Plastik oder andere luftdichte Gefäße nutzen, denn diese lassen die Pflanzen schnell schwitzen und sind der Erhaltung der Inhaltsstoffe nicht dienlich!
• Wer seine Hände etwas schonen möchte und zum Beispiel das Prickeln der Brennnesselstiche nicht so sehr liebt kann gerne Gartenhandschuhe ect. benutzen.
• Die meisten Pflanzen können mit der Hand gepflückt werden. Größere Mengen mit einer Schere oder einem kleinen Messer . Bei festeren Stängeln wie z.B. Schafgarbe hilft eine Schneide sehr. (Manche empfehlen ein Keramikmesser, da Metall die Schnittstellen oxidieren lassen soll und dies angeblich die Inhaltsstoffe beeinträchtigt.)

• Insekten auskrabbeln lassen: Breite dein Sammelgut auf einem hellen Tuch an einem lichten Ort aus mit viel Abstand dazwischen und lass den Tierchen ca. 30-60 min Zeit zu flüchten. Schau danach am besten nochmal durch. 

• Trocknen: Luftig und schattig, ca. 1-2 Wochen! Kräuter nicht zu sehr der Sonne aussetzen. Ein Wäscheständer mit Tüchern belegt eignet sich sehr um darauf die Kräuter auszubreiten. Wenn sie knusprig rascheln, sind sie trocken und fertig zum Abfüllen. Zum Beispiel in Papiertüten oder dunkle Gläser und Dosen. 
• Wer möchte kann der Natur gerne als Dank einen kleinen Spruch zurückgeben, etwas summen oder auch einfach nur sehr intensiv das respektvolle Sammeln genießen. ;)

 

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